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Domenic Landolf  >> Download Text Word


Er ist kein Rumpelstilz, der mit entsichertem Tenorsaxophon im Anschlag ums Feuer tanzt, kein Bi-Ba-Butzemann, der wild um sich ballert. Domenic Landolf ist ein Octopus im Federkleid. Seine Musik weht als leichte Brise heran und zieht dann kraftvoll in die Tiefe wie ein Malstrom. Landolf und seine Mitmusiker gehören nicht der Art grossspuriger Jazzcowboys an, die mit dem Türknauf die ganze Hütte niederreissen und dem verschreckten Federvieh ihre technische Brillanz, die sie zweifelsohne besitzen, um die grünen Ohren hauen. Sie sind Feinmechaniker, keine Raubritter, mehr Edward mit den Scherenhänden als The Animal zugewandt. Bei allem Filigran, das sie in ihrer Werkstatt zu klingenden Schneekugeln verweben, ist das Trio doch weit entfernt von zerbrechlichem Gezirpe. Zwar erinnert Landolfs Spiel mitunter an Uhrmacherkunst alter Tage, so detailreich kunstvoll sind manche Klanggebilde. Jedes Erlauschen seines aktuellen Albums „New Brighton“ eröffnet dem Hörer neue Facetten, als stünde er vor einem Bild Pieter Brueghels. Man mag an eine Spieluhr denken, aber an eine mit Fusionsantrieb, eine handgemachte. Domenic Landolf ist ein bescheidener Mann, ein Handwerker, seine Kompositionen sind schlicht, kommen aber von weit her und reichen weit. Es gibt Stimmen am Tenorsaxophon, die etwas Tröstliches besitzen wie ein golden schimmernder Moorweiher im Wald, grosse Namen könnte man hier zum Vergleich heranziehen, Domenic Landolf hat eine solche Stimme.

 

Landolf Trio

>> Domenic Landolf  tenor sax, bass clarinet, alto flute
>>Arne Huber  b
>> Dejan Terzic dr

Das Trio  wird 2008 gegründet und spielt im gleichen Jahr am Jazzfestival Bern, im Jahr darauf am Offbeat Jazz Festival Basel.
2010 erscheint die erste CD „New Brighton“ bei Pirouet Records.

Scheinbar unspektakulär kommt diese Trio-CD des Klarinettisten, Flötisten, Tenorsaxofonisten und Professors an der Basler Musikhochschule daher. Bald aber werden einem reife Abgeklärtheit und Detailreichtum dieser Musik bewusst, bei der es die Beteiligten nicht nötig haben, Muskeln spielen zu lassen oder sonstige Blendereien zu veranstalten. Das ist souverän, weil nichts beflissen zugestellt wird, sondern eine berückende Transparenz bleibt. Die Bewegungen und Akkzentverschiebungen mit den Triopartnern Patrice Moret (Bass) und Dejan Terzic (Drums) sind wunderbar nachzuvollziehen. Moderner Jazz ist das, der sich nie zurücklehnt, sondern im Offenen sucht und findet.
Sehr bedachtsam gestaltet, erdnah und von leiser Eindringlichkeit.
Ulrich Steinmetzger, Berner Zeitung

“Der ungemein einfallsreiche und eigenständige Ausnahmeimprovisator Domenic Landolf balanciert auf dem schmalen Grat zwischen Expressivität und Abstraktion.
Spontaner Spielwitz und Formwille gehen bei Landolf Hand in Hand, auf absolut faszinierende Weise verwebt er in seinem Spiel verschlungene Arabesken mit aggressiven Akkzenten.”
( Tom Gsteiger, Der Bund )

“Dejan Terzic ist keiner, der hemmungslos drauflosprügeln muss, um Aufmerksamkeit zu erregen. Seine Trümpfe liegen vielmehr im komplexen, rhythmisch vertrackten Drumming, mitnichten dominant, aber dafür ungemein souverän und klug auf die vielfältigen Nuancen eines musikalischen Gesamtprozesses achtend. “
( Jazzthetik )

Patrice Moret’s Art, einer Band das Fundament zu liefern ist sehr aufregend. Er öffnet rhythmische und harmonische  Räume und treibt  die Band unaufhörlich  an.
Mit seinem pulsierenden  und zupackenden Spiel  und seinem  enormen Sound ist er  der ideale Bassist für diese Besetzung.